Die Musik der Osmanen, bzw. Osmanische Musik ist heutzutage auch benannt als die Klassische-Türkische-Kunstmusik. Diese Musikart hat sich parallel zur Gründung (13. Jh) und Wachstum des Osmanischen Reiches gebildet und erweitert. Sie beinhaltet Religion, Liebe, Sufi-Musik, Janitscharische-Marschmusik und Dichtung. Die Türkische Musik war schon vor der Gründung des Osmanischen Reich weit entwickelt. Die ersten turkmenischen Stämme in Kleinasien hatten bereits eine lange und weite Reise hinter sich. Während Ihrer Reise von China aus, nach Sibirien, Indien über Zentralasien und Kleinasien trafen sie auf neue Hochkulturen. Sie lehrten und lernten. Der Kulturelle Austausch fand in alle Bereichen vor alle aber in Sprache, Küche, Kleidung und Musik statt. Durch das immense Wachstum des Osmanischen Reiches kamen viele andere Völker unter die Herrschaft der Osmanen. Die Osmanen verstanden es die Kultur des anderen mit in ihre zu integrieren und nicht es zu zerstören. Dabei hat die Musik einen ganz besonderen Stellenwert.
Musik der Osmanen ist eine Symbiose von vielen Elementen
Die Osmanische Musik ist eine Symbiose von Türken, Byzantiner, Araber, Juden und vielen weiteren Völkern. Die meisten Werke entstanden in der „Groß-herrlichen“ Musikschule im Sultanspalast. So konnten sich im Osmanischen Reich die unterschiedlichsten und Vielfältigsten musikalischen Stilrichtungen entwickeln. Im Topkapi Palast erfreute sich das Hof und der Sultan an der Musik. So manch ein Sultan, ja sogar die Haremsdamen beherrschten Instrumente oder komponierten selber. Sultan Selim III. ( 1789-1807) z.B. spielte vorzüglich Ney (Flöte), und seine Werke werden heute noch aufgeführt. Am Anfang der Niedergangszeit, ab dem 19. Jh. ersetzte die Europäische Musik die klassisch-osmanische Musik ab.
Exkurs türkische Musik: der Makam. Makam ist in der Türkischen Musik die Bezeichnung für einen charakteristischen Melodietyp bzw. für die Art eines Musikstückes. Der Melodietyp ist charakterisiert durch eine spezifische Tonleiter, Tonart und weitere musikalische Elemente. Typisch sind auch Eröffnungs- und Endmelodien, gewöhnlich Taksims, die man mit musikalischer Improvisation vergleichen kann. Über 80 verschiedene Makams sind bekannt, 12 von ihnen wurden zu therapeutischen Zwecken gegen verschiedene Krankheiten verwendet.
Heilende Klänge im Osmanischen Reich (Musik der Osmanen)
Musik aus den Ländern Zentralasiens: ( Uzbekistan, Aserbaidjan, Tataristan, Kirgisien, Kasachstan, Uigur, Yakutsien, Baschkiristan, dem Altaigebirge, der Türkei, etc.) Heilende Klänge gab es auch vorosmanischer Zeit, bei den alten schamanischen Turkvölkern. Die Osmanen übernahmen diese. Heilende Klänge waren im Osmanischen Reich fester Bestandteil z.B.: als Heilmethode für Geistig behinderte Menschen. Vor allem im Krankenhaus in Edirne (Beyazid Külliyesi – Complex of Sultan Bayezid II Health Museum), der damaligen Hauptstadt des Osmanischen Reiches vor der Eroberung Konstantinopels, wurde diese Methode angewandt. Das Krankenhaus in Edirne war damals eine der Berühmtesten und besten im Reich und in Europa. Tausende von Menschen aus allen Regionen Europas besuchten Edirne um Genesung zu erhalten. Der Krankenhauskomplex in Edirne dient Heute als Museum für Gesundheit. Das Krankenhaus von Edirne gewann 2004 den Museumspreis des Europarates. Sie wurde im 15. Jahrhundert von Sultan Bayezid II. erbaut , der Krankenhauskomplex beinhaltet auch religiöse Einrichtungen und Schulen. Hier wurden schon damals geistig behinderte Menschen mittels Musikalischen Methoden behandelt. Auch Wasserrauschen und Musik wurden in der Behandlung eingesetzt. Noch heute kann der Museumsbesucher Platz nehmen und dem Wasser und der Musik lauschen, die schon seinerzeit die Patienten heilten.
Kanun, ein magisches Isntrument
Kanun ist eines der wichtigsten Musikinstrumente in der türkischen und orientalischen Musik. Der Name Kanun ist ein Lehnwort aus dem griechischen für Gesetz oder Vorschrift. Sie ist eine trapezförmige Kastenzither aus Holz und hat 63 bis 84 Saiten. Drei Saiten sind dem gleichen Ton zugeordnet. Saiten sind meist aus Nylon oder Fluorcarbon bespannt. Der Steg, türkisch Köprü, steht auf Pergament als Trommelfell. Das Instrument liegt beim spielen in der Regel mit der Längsseite gegen den Körper auf dem Schoss. Das Kanun wird mit Plektren, türkisch Mizrap gezupft. Sie werden wie Fingerhüte auf die Zeigefinger gesteckt. In der Türkischen Musik hat eine professionelle Kanun meistens 78 Saiten. Trauer und Freude. Sie ist eines der Emotionalsten Instrumente der Welt. Eine