Schlacht von Gallipoli/Çanakkale: Die Dardanellen sind eine Meerenge, die Europa von Asien trennt und zum Territorium der heutigen Türkei gehört. Sie ist der Eingang in das Marmamameer und Istanbul, der damaligen Hauptstadt des Osmanischen Reisches. Bei der Schlacht von Gallipoli/Çanakkale (19. Februar 1915 – 9. Januar 1916) im 1. Weltkrieg wollten Franzosen, Engländer und vor allem Australier sowie Neuseeländer (auch Söldner aus den Commonwealth Nationen) diese strategisch wichtige Meerenge unter ihre die Kontrolle bringen. Damit wäre der Weg nach Istanbul frei und eine Kapitulation des Osmanischen Reiches unausweichlich gewesen. Die Fremdmächte aber auch das Osmanische Reich mussten bei dieser Schlacht zahlreiche Verluste hinnehmen. Es gab über 100.000 Tote, davon 55.000 Osmanen und 250.000 Verwundete. Die Schlacht endete schließlich mit einem Sieg des Osmanischen Reiches. Mustafa Kemal Atatürk war Kommandant der 19. Division, der Hauptreserve der 5. türkischen Armee. Er und seine Waffenbrüder zwangen den Feind zum Rückzug. Sein hervorragendes Verständnis für Strategie und seine Fähigkeit, seine Truppen durch seinen rücksichtslosen Mut im Einsatz zu inspirieren, stärkte die türkische Moral und erwies sich als entscheidend bei der Vereitelung alliierter Pläne. Er erhielt das Kommando über alle türkischen Streitkräfte, die im Anafarta-Sektor von Chunuk Bair bis zur Suvla-Bucht kämpften, und erhielt nach den Augustkämpfen dort den Titel eines Paschas und den Beinamen Anafartalar Kahramani. Nach Gallipoli/Çanakkale war Atatürk auch im Kaukasus im Einsatz war. Während der letzten Offensive der Alliierten, die die Türkei 1918 besiegte, stand er an der Spitze der Siebten Armee in Palästina. Danach führte er den Türkischen Befreiungskrieg und gründetet die Türkische Republik in 1923.
Jedes Jahr: 25. April in Canakkale der „ANZAC Day“
Obwohl es auf beiden Seiten viel, Leid, Opfer und Tränen gegeben hat, dient dieser Krieg heute als ein Beispiel für die Türkisch-Australische und Neuseeländische Freundschaft. Jedes Jahr findet am 25. April in Canakkale vor historischer Kulisse der „ANZAC Day“ statt. ANZAC steht für Australian and New Zealand Army Corps). Tausende Australier und Türken gedenken gemeinsam an diesem Tag den Opfern und den ihren Vorfahren. Der 25. April, der als Jahrestag der Landung auf Gallipoli gilt, wird heute noch in Australien, Neuseeland und Tonga als nationaler Gedenktag (ANZAC Day) begangen. Die über 100.000 Gefallenen liegen in Canakkale auf mehreren Soldatenfriedhöfen. Wundern sie sich nicht, wenn sie in Canberra ein Park sehen welches Atatürk gewidmet ist (Ataturk-Park). Film-Tipp über diesem Thema: Das Versprechen eines Lebens (Originaltitel: The Water Diviner, zu deutsch Der Wünschelrutengänger) mir Russel Crowe als Schauspieler und Regisseur.
Atatürk´s Brief an die Mütter Australiens und Neuseelands
Diese Helden, die ihr Blut vergossen und ihr Leben verloren haben … Sie liegen jetzt auf dem Boden eines freundlichen Landes. Deshalb ruhet in Frieden. Es gibt keinen Unterschied zwischen den Johnnies und den Mehmets für uns, wo sie hier in unserem Land Seite an Seite liegen …Ihr Mütter, die Ihr Eure Söhne aus weit entfernten Ländern entsendet habt – wischt Eure Tränen ab. Eure Söhne liegen nun an unserer Brust, in Frieden. Nachdem sie ihr Leben in diesem Land verloren haben, sind sie nun auch unsere Söhne geworden.‘
Those heroes that shed their blood and lost their lives… You are now lying in the soil of a friendly country. Therefore rest in peace. There is no difference between the Johnnies and the Mehmets to us where they lie side by side now here in this country of ours… you, the mothers, who sent their sons from faraway countries wipe away your tears; your sons are now lying in our bosom and are in peace. After having lost their lives on this land. They have become our sons as well.
Link: https://www.awm.gov.au/articles/encyclopedia/ataturk
Das Lied der türkischen Soldaten in Canakkale Schlacht von Gallipoli – Lied der Türkischen Soldaten
Oh meine Jugend
Canakkale icinde vurdular beni
Gallipolis Spiegelnder Bazar
Mutter, ich gehe jetzt fort um zu kämpfen
In Gallipoli vurde ich getroffen
Bin nicht Tod aber schon im Grab.
Oh meine Jugend
Canakkale icinde aynali Carsi
Nach Gallipoli bin ich gekommen
Ich breche Blut meine Leber ist verdorben.
Anne ben gidiyorum düsmana karsi
Of gencligim eyvah
In Gallipoli Männer voller Stolz
Einige sind verheiratet, andere verlobt.
Oh meine Jugend
Canakkale icinde bir uzun selvi
Kimimiz nisanli,kimimiz evli
ooof,gencligim eyvah
Oh meine Jugend
Canakkale ciktim yan basa basa
Ömeden mezara koydular beni
Of gencligim eyvah
Cigerlerim kan kusa kusa
Of gencligim eyvah
Schlacht von Gallipoli/Çanakkale: Augenzeugen und Tagebucheinträge der Soldaten
Henri Lewis:
Bereits nach der zweiten Woche des Invasionsversuches waren all meine Freunde Tod. Mein bester Freund war einer der ersten. Er war mit einem Mädchen aus Wellington verlobt. Als wir in Ägypten war las er mir seine Briefe vor. Ich hatte ihm zuvor gesagt: „Achte auf die Scharfschützen.“ Es war ein schöner sonniger Tag und plötzlich Stand er Senkrecht auf und wollte in den türkischen Graben hineinmarschieren. Ich rief sofort, dass er sich ducken solle, aber es war bereits zu spät.
C. D. St. Pinnock:
Ich weiß nicht wie ich es beschreiben soll. Es ist Grausam. All meine Freunde die Monate lang mit mir zusammen waren starben nach und nach. Das schlimmste für mich war die Abzählung. Von ungefähr 550 Namen konnten nur noch 47 Menschen antworten. Ich habe geweint wie ein kleines Kind.
Halil Helvaci:
Eines Tages, der Krieg ist im vollen Gange, ich versuchte mit meiner Flinte abzudrücken, aber es funktionierte nicht. Ich dachte, dass vielleicht die Flinte kaputt sei. Ich fragte einen Freund:“ Mein Flinte ist wahrscheinlich kaputt es feuert nicht mehr.“ Er sah mich an und sagte:“ Die Flinte ist nicht Kaputt dein Finger ist nicht mehr da“. Genau an diesem Zeitpunkt fühlte ich den Schmerz. Mein Zeigefinger wurde von anscheinend einer Kugel getroffen.
Ein anonymer Anzak Soldat:
Am heutigen Tag gab es ein Waffenstillstand, um die zahlreichen Toten und Verletzten vom Schlachtfeld zu sammeln. In Australien sagte man uns, dass die Türken widerwärtige und wilde Menschen sind. Heute habe ich festgestellt, dass dies nicht stimmt. Die Türkischen Soldaten behandelten mit uns zusammen einige meiner verwundeten Landsleute. Bei der Pause bedankte ich mich bei ihm und gab ihm eine Zigarette. Der türkische Soldat war sehr überrascht und erfreut und gab mir im Gegenzug seinen wichtigsten Besitz: getrocknete Feigen. Gegen Ende des Tages mussten wir uns verabschieden und gingen wieder zurück zu unseren Stellungen um Morgen wieder gegeneinander zu kämpfen.
Recep Turdal:
Der Angriff begann mit dem Morgengebet und führte bis in den Abend hinein ohne eine einzige Pause. Um meinen Hunger zu unterdrücken habe ich mir ganz stark ein Stein gegen meinen Magen gepresst.
Onbasi Seyit (1889 – 1.12.1939) war ein Osmanischer Soldatder während des Ersten Weltkriegs, als er in der Rumeli Mecidiye Bastion an der Çanakkale-Front diente. Es gelang ihm eine die 215 Kg Kanonenkugeln mit übermenschlicher Kraft im Kanonenvorderteil zu platzieren. Damit traf er das britische HMS Ozean-Schlachtschiff. Das Sclachtschiff geriet außer kontrolle und krachte in eine Mine. Schließlich sank das Schiff.
Volkslied – Hey Onbesli Stil : Agit
Türkische Musik: Volkslied – Hey Onbesli, Hey Fünfzehnjähriger. Dieses Lied ist eigentlich ein sehr frohes und schnelles Volkslied aus der Provinz Tokat. Es verleitet einen schnell zum tanzen. Jedoch ist die Vergangenheit zu diesem Lied alles andere als froher Natur. Es ist das Lied der Kindersoldaten aus Tokat, die für das Osmanische Reich im Ersten Weltkrieg und vor allem inGallipoli/Çanakkale kämpften. Der Stil ist Agit. Agit ist in der Türkischen Volksmusik ein Musikstil der bei Trauer, Leid oder Tod gesungen wird. Hier geht es zur Geschichte Türkische Musik: Hey Onbesli die Geschichte
Zitate von Atatürk während der Schlacht von Gallipoli/Çanakkale
Ben size taarruz emretmiyorum. Ölmeyi emrediyorum. Biz ölünceye kadar geçecek zaman içinde yerimizi başka kuvvetler ve başka komutanlar alabilir. I. Dünya Savaşı – Çanakkale Cephesi – 25 Nisan 1915
Ich befehle euch nicht zu kämpfen sondern zu sterben. In der Zeit, die bis zu unserem Tod vergeht, können andere Streitkräfte und andere Kommandeure unseren Platz einnehmen. Erster Weltkrieg – Çanakkale-Front – 25. April 1915
Cephaneniz yoksa süngünüz var! (…) SÜNGÜ TAK!.. YAT!..
Wenn ihr keine Munition mehr habt dann habt ihr eure lanzen!
I. Dünya Savaşı – Çanakkale Cephesi – 25 Nisan 1915. Bu emri savaşın gidişatını, dolayısıyla da tarihin akışını değiştirmiştir.