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Pera-Museum (Pera Müzesi)

Türkische Gemälde von Osman Hamdi Bey (*1842) mit dem Titel: „Kaplumbağa Terbiyecisi“, deutsch: der Schildkrötenerzieher.
Türkische Gemälde von Osman Hamdi Bey (*1842) mit dem Titel: „Kaplumbağa Terbiyecisi“, deutsch: der Schildkrötenerzieher.
Türkische Gemälde von Osman Hamdi Bey (*1842) mit dem Titel: „Kaplumbağa Terbiyecisi“, deutsch: der Schildkrötenerzieher.

Seit 2005 gibt es im Istanbuler Stadtteil Tepebasi, nahe dem Rathaus von Beyoglu, das Pera-Museum (Pera Müzesi). Das Gebäude aus dem Jahr 1893 fungierte ehemals als das Bristol Hotel. Der Architekt war Achille Manoussos. Das Museum hat insgesamt fünf Stockwerke. In den ersten beiden Stockwerken werden dauerhafte Gegenstände der anatolischen Künste, wie Kütahya Fayencen und Keramiken sowie altorientalische Kunst ausgestellt. Des Weiteren auch Sammlungen europäischer Künstler aus dem 17 Jh. und 19 Jh.!

Pera- Museum: Große Bildsammlung und der Schildkrötenerzieher

Das Museum beherbergt eine große Bildsammlung von über 300 Exemplaren über das Osmanische Reich. Darunter ist auch das berühmteste türkische Gemälde von Osman Hamdi Bey (*1842) mit dem Titel: „Kaplumbağa Terbiyecisi“, deutsch: der Schildkrötenerzieher. Auf dem Gemälde sieht man zunächst fünf Schildkröten und einen müde wirkenden, leicht gebückten Derwisch mit einer Ney hinter seinem Rücken. Drei Schildkröten schauen dabei den Derwisch an, zwei Schildkröten sind vollkommen desinteressiert und wenden sich von dem Derwisch ab.

Die Intension des Autors ist bis heute nicht eindeutig geklärt. Doch viele gehen davon aus, dass die Schildkröten das überwiegend zurückgebliebene osmanische Volk darstellen soll. Der Derwisch wiederum soll einen Erleuchteten darstellen, der müde geworden ist und keinen Rat mehr hat, wie er die Bevölkerung erziehen soll. Damit symbolisiert dieses Bild, seinerzeit die Schwierigkeit das marode Osmanische Reich erfolgreich zu reformieren.

Schildkrötenerzieher: Interpretationen sind vielfältig

Gemälde Sultan Abdulamecid
Gemälde Sultan Abdulamecid

Türkische Traditionalisten sehen das ganz anders! Sie denken, dass dieses Bild die Faszination, die Schönheit und die Größe des Osmanischen Reiches darstellen soll. Während den Tulpenfesten in der „Tulpenzeit“ (Lale Devri 1703–1730), einer Epoche osmanischer Geschichte, wurden den Schildkröten, nach Einbruch der Dunkelheit, Kerzen auf den Rücken befestigt. Sie wurden freigesetzt und erleuchteten damit die ganze Palastanlage. Die richtige Intention des Autors ist noch eines der größten Rätsel der Türkei. Das Bild wurde 2004 für 3,5 Millionen $ von Suna und Inan Kirac ersteigert. Familie Kirac sind die Betreiber des Pera Museums. In den anderen höheren Stockwerken gibt es fortlaufend neue Ausstellungen. 2006 gab es eine Ausstellung zu Rembrandt. Zu dem Museum gehört auch das Pera Filmkino, indem jeden Monat thematisch-alternative Filme gezeigt werden. Für das aktuelle Filmprogramm und das Thema der aktuellen Austellungen besuchen sie bitte die offizielle Webseite des Museum –> [link]

  • Öffnungszeiten: Di – Sam 10-19 Sonnt 12-18 – Montag geschlossen – Eintritt: ca. 5-9 €
  • Pera Museum  Mesrutiyet Caddesi, 141 Beyoglu Telefon: (0212) 334 99 00
  • Webseite

Über Erol

Hallo und Merhaba, ich bin ein begeisterter Istanbul-Fan. Daher bin ich fast jedes Jahr vor Ort in Istanbul. Dort besuche ich meine Freunde und auch meine absolute Lieblingsstadt, Istanbul. Sollten euch meine Artikel gefallen oder falls ihr noch fragen könnt ihr mich gerne kontaktieren. Ich freue mich wenn ich euch helfen kann! :)

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